Timo Jouko Herrmann
(*1978 in Heidelberg) studierte Komposition bei Ulrich Leyendecker an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Weitere wichtige Impulse und Anregungen erhielt er von den Komponisten Hermann Schäfer, Krzysztof Meyer, Detlev Glanert, Roberto Doati und Wladimir Zagorzew. Ein Promotionsstudium in Musikwissenschaft absolvierte er bei Hermann Jung.

Er schrieb unter anderem Werke für das Gewandhaus zu Leipzig, die Oper Dortmund, den Heidelberger Madrigalchor, das Bläserensemble des Gewandhausorchesters, die Opernschule der Mannheimer Musikhochschule, die Heidelberger Sinfoniker und das Philharmonische Orchester Heidelberg sowie für das Sinfonieorchester der Justus-Liebig-Universität Gießen und das Sinfonieorchester TonArt Heidelberg. Daneben verfasste er Auftragswerke für Festivals wie die Heidelberger Biennale für Neue Musik, das SYLTARTFESTIVAL oder die Konzertreihe für Neue Musik "kontrapunkte" Speyer. Seine Werke erscheinen beim Verlag Neue Musik Berlin und beim Friedrich Hofmeister Musikverlag Leipzig in Druck.

Einige Höhepunkte seiner bisherigen künstlerischen Laufbahn waren die Premiere der Kammeroper "Unreine Tragödien und aussätzige Dramatiker" an den Städtischen Bühnen Heidelberg, die Aufführung seiner Kadenzen und Eingänge zu Mozarts Fagottkonzert bei den Salzburger Festspielen mit dem Fagottisten David Petersen und der Camerata Salzburg unter Leitung von Sir Roger Norrington, ein literarisch-musikalisches Projekt mit der Schauspielerin Heike Makatsch und Mitgliedern der Heidelberger Sinfoniker, die mehrfache Aufführung seiner Fabeln nach Jean de La Fontaine am Gewandhaus zu Leipzig sowie die Aufführungsserie seiner Oper "Hamlet - Sein oder Nichtsein" an der Oper Dortmund.

Für seine Kompositionen erhielt Herrmann viele Auszeichnungen, darunter den Kompositionspreis der SAP AG und der Stadt Walldorf, ein Stipendium der Wilhelm-Müller-Stiftung sowie den 1. Preis beim internen Hochschulwettbewerb der Mannheimer Musikhochschule. Beim vom Goethe-Institut Mannheim-Heidelberg 2005 ausgelobten Wettbewerb "Goethe vs. Schiller" wurde sein Melodram "Monolog des Leicester" mit dem 2. Preis bedacht. Im Rahmen des Berliner Opernpreises wurde er 2006 als Finalist zu einem Workshop nach Berlin eingeladen. 2011 wurde seine Komposition "Andraitx - Pomegranate Flowers" als Finalwerk des internationalen Wettbewerbs "Soli fan tutti" vom Hessischen Staatstheater Darmstadt ausgezeichnet und auf CD veröffentlicht.

Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Herrmann auch als Violinist und Ensembleleiter aktiv. Als Solist war er beispielsweise bei den Darmstädter Tagen für Neue Musik und den Bruchsaler Barocktagen sowie in mehreren Radioproduktionen des SWR zu hören. Er wurde mit Stipendien der Karlsruher Händel-Akademie und der Vereinigung "Yehudi Menuhin - Live Music Now" ausgezeichnet und gewann mit seinem Barockensemble Operino den Gebrüder-Graun-Preis 2005. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter der "Walldorfer Musiktage", sowie seit November 2010 Dirigent des Kammerorchesters Nußloch. Als Gastdirigent arbeitet Herrmann regelmäßig mit Solisten wie Martin Stadtfeld und Falk Struckmann sowie Ensembles wie den
Heidelberger Sinfonikern, dem Karlsruher Barockorchester, dem Heidelberger Kantatenorchester. dem Mannheimer Mozartorchester und dem SAP Sinfonieorchester zusammen. Seine interpretatorischen Schwerpunkte liegen im Bereich der Frühklassik und Wiener Klassik sowie der zeitgenössischen Musik. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Herrmann Musikbeauftragter der Stadt Walldorf und damit Leiter der kommunalen Konzertreihe. Seit 2020 leitet er zudem gemeinsam mit dem Autor Marcus Imbsweiler die Vortragsreihe "Musical Sunday" am Deutsch-Amerkanischen Institut (DAI) Heidelberg.

Als musikwissenschaftlicher Berater arbeitet Herrmann für verschiedene Ensembles und Solisten, darunter die Heidelberger Sinfoniker und das Mannheimer Mozartorchester sowie der Pianist Ulrich Eisenlohr. Eine von ihm konzipierte und musikwissenschaftlich betreute CD mit Ouvertüren und Bühnenmusiken von Antonio Salieri wurde 2010 für den Grammy Award nominiert. Die von ihm konzipierte und mit den Heidelberger Sinfoniker aufgenommene CD "Salieri - strictly private" wurde 2020 in drei Kategorien für den OPUS KLASSIK nominiert. Durch die sensationelle Wiederentdeckung des von Salieri, Mozart und Cornetti gemeinsam vertonten Freudenliedes "Per la ricuperata salute di Ofelia" KV 477a erlangte er als Musikwissenschaftler weltweite Bekanntheit. Anlässlich der spanischen Erstaufführung des Werkes am 1. September 2016 wurde Herrmann in Valladolid durch die Enthüllung einer Gedenktafel am Hauptportal des Museo y Real Monasterio de San Joaquín y Santa Ana geehrt. Von der Ascociación Cultural Antonio Salieri wurde er zudem zum Ehrenmitglied ernannt.

Über die vielfältige Arbeit von Timo Jouko Herrmann wurde in diversen Medien berichtet, darunter in den Radiosendern SWR2, MDR Figaro und der ungarischen Station MR3-Bartók. Das SWR-Fernsehen stellte den Musiker u.a. in den Sendungen "Landesschau mobil" und "Nachtkultur" vor.

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